22. Juni - 10. September 2017
(verlängert bis 05. November 2017)
Gerade im Sommer begegnen wir Ihnen überall in der Natur, beim Spazierengehen, Radfahren oder Wandern: Flur- oder Wegekreuze, auch Marterl genannt, die an exponierten Stellen zum Innehalten für Gebet und Besinnung unterwegs einladen. Aufgestellt wurden diese Bildstöcke schon immer aus ganz unterschiedlichen Anlässen, etwa zum Gedenken an verstorbene Personen wie Opfer von Unfällen oder sogenannte Sühnekreuze für Opfer von Gewalttaten. Pestkreuze erinnern an Pestepedemien, Florianikreuze dienen dem Gedenken an Brandkatastrophen, Votivkreuze werden aus Dankbarkeit für überstandene Notlagen errichtet, Armesünderkreuze boten auf dem Weg zu Hinrichtungsstätten die Möglichkeit für ein letztes Gebet, Gipfel- oder Wetterkreuze markieren oft auch Grenzen oder sollen schlechtes Wetter bannen. Darüber hinaus dienen solche Marterl auch als Stationen für Prozessionen oder Wallfahrten. Das Diözesanmuseum St. Afra zeigt in einer kleinen spontanen Schau vom 22. Juni bis 10. September 2017 (verlängert bis 05. November 2017) nun nicht solche großen Wegekreuze selbst, sondern kleine Abbilder davon, quasi das "Bild vom Bild". Die über 150 Objekte aus einer privaten Sammlung stammen zumeist aus Süddeutschland und dem Alpenraum und zeigen in ihrer großen Bandbreite die tiefe Verankerung des Marterls in Volksfrömmigkeit und Brauchtum. Es finden sich Eingerichte, Hummelfiguren, Andachtsbildchen und Postkarten, Medaillen, Reiseandenken, aber auch ein bemalter Pfeifenkopf oder Marterl mit bemalten Porzellan-Medaillons. Sie alle bringen den Wunsch zum Ausdruck, sich auch zuhause an die real in der Landschaft existierenden Marterl samt ihres Gedenkkontextes oder auch der sie umgebenden, oft als idyllisch idealisierten Natur zu erinnern.