Kleine Krippenschau
17. Dezember 2015 - 17. Januar 2016
Wer sich jenseits von Konsum und Kaufrausch in Weihnachtsstimmung versetzen lassen will, hat dazu im Diözesanmuseum Gelegenheit. Ab dem 17. Dezember 2015 bis 17. Januar 2016 werden dort über das ganze Museum verteilt etwa sechs Krippen mit verschiedenen weihnachtlichen Szenen aufgebaut sein.
Darunter finden sich drei Krippen, die dem Museum in letzter Zeit neu zugegangen sind, zwei davon sind wohl in der Zeit zwischen den Kriegen entstanden. Die erste Krippe besticht durch die besondere Kleinheit ihrer Figürchen: Es handelt sich hierbei um sogenannte Kreuzer- oder Groschenfiguren, die für wenig Geld - eben für Groschen oder Kreuzer - auf den Weihnachtsmärkten erworben werden konnten. Diese meist im Salzburger Raum im 19. und auch noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hergestellten, gekleideten Figürchen mit Wachskopf und -gliedern konnten einzeln oder in entsprechenden Zusammenstellungen in Schachteln verpackt erworben werden. Den etwas überdimensionierten Stall hat der vormalige Besitzer selbst dazu hergestellt. Eine weitere Krippe mit größeren, bekleideten Figuren stammt von zwei alleinstehenden Fräulein, die sie schließlich ihrem Neffen vererbt haben.
Bei der letztjährigen Weihnachtsausstellung im Diözesanmuseum kam der Besitzer zufällig mit einem Augsburger Krippenfreund ins Gespräch, dem die Damen den Verkündigungsengel geschenkt hatten - nun sind alle Figuren wieder in einer Krippe im Diözesanmuseum vereint. Eine weitere Gruppe von Krippenfiguren, ein Karton-Modellbaubogen auf Sperrholz, ist 1984 von einem späteren Schreiner sehr sorgfältig aufgezogen und ausgesägt worden. Außerdem werden schon von der letztjährigen Ausstellung "Weihnachten ist Präsent" bekannte Krippen mit neuen Szenen zu sehen sein. So zum Beispiel die ebenfalls ausgeschnittene und auf Sperrholz geklebte und ausgesägte Krippe von Edmund von Wörndle, die er vor 1911 malte. 2014/15 war sie mit der Verkündigung an die Hirten zu sehen. Dies Jahr werden die Könige auftreten und die Kulisse mit ihren Reittieren und ihrem Gefolge bevölkern. Wie immer wird natürlich auch in der Jahreskrippe im Domkreuzgang aus der Zeit um 1780/1820 - eine Leihgabe der Englischen Fräulein in München - wieder eine große Weihnachtsszene dargeboten.
Außerdem werden davon nicht so oft gezeigten Figurengruppen wie das große Gefolge des Mohrenkönigs u.a. präsent sein. Auch die beiden Bronzeplatten mit anbetenden Engeln von Elmar Dietz aus München, die bewusst Renaissanceformen und -motive aufgreifen, werden wieder zu sehen sein. Darüber hinaus finden sich auch in der Dauerausstellung des Diözesanmuseums St. Afra und im Augsburger Dom zahlreiche Kunstwerke mit weihnachtlichen Szenen wie der Verkündigung an Maria, der Heimsuchung, der Geburt des Jesuskindes im Stall oder der Anbetung der Hirten.