Augsburg macht Druck
10. März - 18. Juni 2017
Die Anfänge des Buchdrucks in einer Metropole des 15. Jahrhunderts Kostbare Erzeugnisse des Augsburger Buchdrucks gehören zwar zu den gerne präsentierten Schätzen der großen Bibliotheken und zu den Glanzpunkten in den Katalogen führender Antiquariate, in Augsburg selbst jedoch gab es bisher keine Ausstellung, welche die Erzeugnisse des frühesten Augsburger Buchdrucks in den Mittelpunkt gestellt hat. Allein die reichen Bestände der Augsburger Bibliotheken, insbesondere der Staats- und Stadtbibliothek sowie der Universitätsbibliothek, ermöglichen die Vermittlung eines vollständigen Bilds vom Augsburger Inkunabeldruck, ohne dass weitere Leihgaben außerstädtischer Institutionen nötig wären. Im Diözesanmuseum St. Afra, das aus eigenen Beständen auch einige Exponate beisteuert, werden vom 10. März bis zum 18. Juni 2017 nun Erzeugnisse des frühen Buchdrucks einer der bedeutendsten und in ihrer Kultur- und Wirtschaftsgeschichte glanzvollsten Städte des Heiligen Römischen Reichs gezeigt. Bereits in Gutenbergs Todesjahr 1468 erschien das erste in Augsburg gedruckte Buch. Augsburg trat damals überregional vor allem mit dem Druck von Bibeln und Erbauungsliteratur in der Volkssprache hervor. Besondere Bedeutung ist dem Buchschmuck dieser Drucke beizumessen, denn auch hier war Augsburg weithin führend sowohl im Bereich des beigedruckten Holzschnitts als auch in der Verzierung der Drucke durch Miniaturen. Mit der Präsentation der typographischen und buchkünstlerischen Meisterwerke der Inkunabelzeit, also der Zeit bis 1500, will die Ausstellung die Tradition des Augsburger Buchdrucks der breiteren Öffentlichkeit nahebringen. Augsburg gehörte neben Köln, Nürnberg, Frankfurt am Main und Leipzig zu den fünf führenden Buchzentren des Alten Reiches, was wesentlich zur Formung des kulturgeschichtlichen Profils der Stadt beigetragen hat. Ein Katalog mit Essays, Objektbeschreibungen und Bebilderung soll den Ertrag der Ausstellung dauerhaft dokumentieren. Der Katalog wird reich illustriert und verständlich, aber durchaus mit einem wissenschaftlichen Forschungsansatz formuliert sein.